Kaffeemaschine entkalken – Tipps und Tricks

Das haben Kaffeemaschinen, Kaffeevollautomaten und Espressomaschinen mit vielen anderen Geräten, die mit Wasser in Berührung kommen, gemeinsam: Sie verkalken im Laufe der Zeit. Je nach Beschaffenheit des wassera, mal mehr, mal weniger.

Das hat bei allen Kaffeebereitern nicht nur Auswirkungen auf den Geschmack des Kaffees, auch der Maschine selbst tut der Kalk nicht gut. Deshalb versuchen wir hier Antwort auf die Frage zu finden: Wie kann man eine Kaffeemaschine entkalken, und welche Fehler sollte man vermeiden?

Was Kalk in der Kaffeemaschine so alles anrichten kann.

Abgesehen davon, das weiße bis gräuliche Kalkablagerungen rein optisch nicht schön anzusehen sind, spielt sich die Verkalkung in erster Linie – oft unbeobachtet – im Innern der Maschine ab. Und das setzt ihr in vieler Hinsicht ganz schön zu.

Auf schleichende Verkalkungen achten. Wehret den Anfängen!

Wasserführende Teile in Kaffeemaschinen haben oft nur einen Durchmesser von wenigen Millimetern. Setzt sich dort Kalk fest, gelangt nur noch ungenügend Wasser hindurch. Es ist ein schleichender Prozess, den man daran erkennt, dass mit der Zeit immer weniger Kaffee in die Tasse fließt. Spätestens dann sollte man, besonders wenn die Maschine noch nie entkalkt wurde, aktiv werden und eine Entkalkung schnellstens nachholen.

Noch schlimmer ist der Effekt, wenn die Kalkschichten fortschreiten und letztlich zu Undichtigkeiten im Innern der Maschine führen, denn dies macht eine komplette Überholung der Kaffeemaschine erforderlich. Setzt sich der Kalk in einem Boiler oder Durchlauferhitzer der Kaffeemaschine fest, wird das Wasser nicht mehr richtig erhitzt und die erforderliche hohe Brühtemperatur wird nicht mehr erreicht. Und selbst wenn sie erreicht werden sollte, kann die Erhitzung länger als gewöhnlich dauern, was einen höheren Stromverbrauch zur Folge hat.

Regelmäßiges Entkalken beugt teuren Reparaturen der Kaffeemaschine vor.

Regelmäßiges Entkalken ist nicht nur wichtig für den Geschmack des Kaffees, sondern dient auch der Erhaltung der Kaffeemaschine. Es verhindert das Ansetzen von Kalk im Wasserleitsystem, im Boiler und Durchlauferhitzer einer Kaffeemaschine. Damit kann man teuren Reparaturen vorbeugen.

Womit Kaffeemaschinen sicher entkalkt werden können.

Bei der Wahl des besten Entkalkers für die Kaffeemaschine sollten man unbedingt die dazu gehörige Bedienungsanleitung lesen und die Empfehlungen des Herstellers beachten. Viele Hersteller verkaufen eigene Entkalker. Diese sind auf die entsprechenden Maschinen abgestimmt. Man kann also keinen Fehler damit machen. Doch diese Entkalker sind oft teuer.

Darüber hinaus gibt es andere Möglichkeiten, die wesentlich kostengünstiger sind und ggfs. für bestimmte Kaffeemaschinen ebenfalls gut verträglich sind.

Kaffeemaschine entkalken mit Essig – nur mit Vorsicht!

Essig ist in vielen Haushalten ein klassischer Entkalker. Allerdings ist er recht aggressiv und kann beispielsweise Gummidichtungen der Kaffeemaschine angreifen. Essigessenz ist nochmals wesentlich aggressiver als normaler Essig, hier raten wir von der Benutzung absolut ab.

Außerdem kann Essig den Geschmack des Kaffees negativ beeinflussen.  Man sollte Essig als Entkalker für die Kaffeemaschine nur benutzen, wenn dies die Bedienungsanleitung Ihrer Maschine explizit vorschreibt. Auf jeden Fall sollten sich an die Reinigung mehrere „Spülgänge“ anschließen.

Kaffeemaschine entkalken mit Zitronensäure – nicht wirklich überzeugend.

Zitronensäure ist ein durchaus üblicher Entkalker, der häufig in Pulverform angeboten wird. Im Praxistest konnte er uns nicht völlig überzeugen, er ist uns nicht nur zu schwach, er kann auch Aluminium angreifen, was gerade bei Thermoblöcken aus Aluminium kontraproduktiv ist. Solche Aluthermoblöcke werden zum Beispiel in DeLonghi Kaffeevollautomaten verwendet.

Kaffeemaschine entkalken mit Amidosulfonsäure – eine Empfehlung wert.

Der Begriff Amidosulfonsäure hört sich zwar abenteuerlich an, ist aber das Hauptwirkungsmittel in vielen Markenentkalkern. In flüssiger Form wird dieser Entkalker teuer verkauft. Der original WMF Entkalker, aber auch die Entkalker von DeLonghi oder Durgol setzen auf die Wirkung der Amidosulfonsäure. Der Vorteil von Amidosulfonsäure ist die sehr schnelle Wirkzeit und die gute Materialfreundlichkeit im Gegensatz zu Essig/Essigsäure oder Zitronensäure. Zudem ist Amidosulfonsäure geschmacksneutral und geruchlos. Nach dem vollständigen Entkalken kann die Kaffeemaschine sofort wieder in Betrieb genommen werden. (Wir machen allerdings nach der Entkalkung sicherheitshalber noch zwei bis drei Bezüge bei einer Espressomaschine oder einem Kaffeevollautomaten. Bei einer Filterkaffeemaschine starten wir einen Brühvorgang ohne Kaffeepulver.

Entkalker mit Amidosulfonsäure kann man selbst herstellen und viel Geld dabei sparen.

Ein Entkalker mit  Amidosulfonsäure kann problemlos selbst hergestellt werden. Einzig über das Mischungsverhältnis kann trefflich diskutiert werden. Die Empfehlungen der Mischungsverhältnisse je Liter bewegen sich zwischen 15 und 150 gr. Amidosulfonsäure je Liter. In unserem Praxistest haben wir festgestellt, dass 30 – 50 Gramm je Liter völlig ausreichend sind. Wir haben noch eine alte, aufgebrauchte Flasche WMF Entkalker, die wir zum Ansetzen nutzen. Ist sie leer, setzen wir eine neue Mischung direkt in der Flasche an und stellen sie zu unseren Putzutensilien. So haben wir immer Entkalker zur Hand, wenn wir ihn benötigen. Wir verwenden die Amidosulfonsäure nicht nur zum Entkalken unserer Kaffeemaschinen, sondern auch um unseren Wasserkocher zu entkalken.

Amidosulvon günstig online einkaufen

Die Amidosulfonsäure findet sich in den großen Onlineportalen oft in Packungen zu 1 kg, was für den normalen Bedarf im Haushalt für längere Zeit ausreichen dürfte. Die Preise bewegen sich ab ca. 10,– Euro pro kg reiner Amidosulfonsäure.

Kaffeemaschine entkalken

Auch der teure Original WMF Entkalker enthält Amidosulfonsäure. Rechts im Bild: ein preisgünstiges Pulver zum Selbermachen von Flüssigentkalker.

Fast könnte man versucht sein, sich gleich eine Packung von 5 oder 10 kg zu kaufen, da hier der Preis pro Kilo oft nochmals deutlich günstiger ist.  Aber solche Mengen wird ein normaler Haushalt wohl kaum in überschaubarer Zeit verbrauchen können.

Bei der Amidosulfonsäure, die auch unter weiteren Bezeichnungen Sulfamidsäure, Amidoschwefelsäure, Sulfaminsäure und Sulfamsäure im Handel erhältlich ist, handelt es sich um ein kristallines und farbloses/weißes Pulver, das sich sehr schnell in Wasser auflöst. ACHTUNG: Ein Direktkontakt sollte aufgrund der Säureeigenschaften wie bei allen besonderen Haushaltsmitteln vermieden werden, da der Entkalker auf Haut und Augen reizend und ätzend wirkt. Unbedingt die Hinweise auf der Produktverpackung beachten!

Kaffeemaschine entkalken – eine Zusammenfassung

Eine Kaffeemaschine muss regelmäßig entkalkt werden. Doch Entkalker haben generell nicht nur Vorteile. Man sollte daher mit der erforderlichen Vorsicht mit ihnen umgehen. Da die Schädlichkeit mit der verwendeten Menge zunimmt, sollte man sich streng an die erforderlichen Mindestmengenangaben halten. Überdosierung unbedingt vermeiden! Viel hilft viel – das gilt hier eben gerade nicht.

Sofern die Bedienungsanleitung der Kaffeemaschine nichts Gegenteiliges vorschreibt, mischen wir den Entkalker für unsere Kaffeemaschine auf Basis von Amidosulfonsäure im Verhältnis 1 l Wasser und 40 gr. Amidosulfonsäure selbst. Mit besten Ergebnissen!